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Ricarda-Huch-Schule Kiel





Erasmus+-Workshop in Granada vom 12.–19. November 2023

von Hannah van der Kroon (9. Klasse)

Der Titel unseres aktuellen Erasmus+-Projekts lautet Microplastic: a boomerang aimed at our Health. Daran beteiligt sind neben unserer Schule die Partnerschulen aus Granada (Spanien) und Pernü (Estland). Zu unserem ersten Treffen in Churriana de la Vega, einem Vorort von Granada, reisten acht deutsche und acht estnische Schüler/innen. Wir waren allesamt in Gastfamilien untergebracht, mit denen wir hauptsächlich Englisch sprachen.

Am ersten Tag stellten wir uns einander vor und lernten uns so bereits ein wenig besser kennen. Außerdem erklärte uns der Schulleiter unserer Gastschule, der I.E.S. FEDERICO GARCÍA LORCA, das spanische Schulsystem und führte uns durch seine Schule. Nachmittags besuchten wir alle zusammen das beeindruckend weitläufige Nevada-Einkaufszentrum.

Am Dienstag fuhren wir mit dem Bus an die Mittelmeerküste südlich von Granada, um dort mit einer lokalen Organisation zusammenzuarbeiten, die sich Coral Soul nennt. Diese setzt sich für saubere Meere ein und taucht oft mit professionellen Tauchern, um den Meeresboden von Fischernetzen und anderem Müll zu befreien und so zum Erhalt der seltenen Korallenriffe beizutragen. Die Mitarbeiter von Coral Soul hatten bereits vor unserem Besuch zahlreiche Netze sowie Unmengen weiteren Mülls aus dem Meer geholt, welchen wir dann sortierten, vermaßen und wogen, um die so gewonnenen Daten einer Umweltorganisation zur Verfügung zu stellen. Der so von uns getrennte Müll soll laut Coral Soul recycelt und schließlich zu neuen Produkten wie beispielsweise Tischen und Stühlen verarbeitet werden. Absoluter Höhepunkt dieses Tages aber war das von professionellen Tauchern angeleitete Schnorcheln im Mittelmeer.

Am Mittwoch werteten wir die Ergebnisse unserer Analysen vom Vortag aus bereiteten in Kleingruppen entsprechende Präsentationen vor. Danach hatten wir die Gelegenheit, uns zwei Unterrichtsstunden anzusehen. Anders als bei uns umfasst eine Schulstunde 60 Minuten, und auch bei den Pausen gibt es Unterschiede: unsere spanischen Freunde haben sechs Stunden Unterricht und nur eine einzige Pause von 30 Minuten nach der dritten Stunde. Ebenfalls auf dem Programm stand ein Flamenco-Workshop: Schülerinnen und Schüler unserer Gastschule führten uns erst einmal in die Grundlagen dieses für Andalusien typischen Tanzes ein, danach konnten wir es dann auch selbst versuchen. Die abschließende Darbietung einer spanischen Schülerinnengruppe war schlichtweg atemberaubend! Am Nachmittag fuhren wir mit unseren Austauschpartnern in die historische Altstadt von Granada, schauten uns abends die Alhambra, den maurischen Palast oberhalb Granadas, bei Sonnenuntergang an, was sehr beeindruckend war, und aßen etwas im Restaurant.

Am darauffolgenden Donnerstagmorgen sprachen wir nochmals über den Strandtag, um dann gruppenweise an unseren Präsentationen weiterzuarbeiten. Danach besuchten wir das Institut IISTA (INSTITUTO INTERUNIVERSITARIO DE INVESTICACIÓN DEL SISTEMA TIERRA EN ANDALUCÍA) in Granada. Dort hörten wir uns zunächst den spannenden Vortrag eines spanischen Wissenschaftlers über das Ausmaß der weltweiten Belastung der Ökosysteme durch Mikroplastik an, im Anschluss erhielten wir auch noch die Gelegenheit, die Forschungslabore des Instituts (Wind- und Wellensimulationen) zu besichtigen. Anschließend ging es in den Science Park von Granada, wo wir eine Führung bekamen und uns zunächst den menschlichen Körper und dessen Knochen und Organe anschauten. Sehr spannend war es u. a. zu sehen, wie groß der Unterschied zwischen einem menschlichen Herzen und beispielsweise dem eines Wals ist. Weiterhin konnte man lernen, wie Astronauten im Weltall leben und überleben. Am Abend gab es ein großes Buffet in der Schule zusammen mit allen Lehrern, Eltern und Schüler/innen. Es war sehr schön, ein paar weitere spanische Familien kennenzulernen, sich zu unterhalten und auszutauschen sowie leckere andalusische Spezialitäten zu kosten. Die Lehrer bedankten sich noch einmal und auch die Schüler/innen aus allen drei Ländern hatten die Gelegenheit, ein paar Dankesworte zu sagen.

Am letzten Tag, dem Freitag, hielten wir morgens die an den Vortagen erstellten Präsentationen und machten ein letztes Gruppenfoto. Im Anschluss beglückwünschte uns der spanische Schulleiter für die geleistete Arbeit und übergab allen Teilnehmern eine Urkunde. Danach folgte ein letztes Highlight: mit dem Bus ging es zur Alhambra, deren Schönheit uns von unseren spanischen Gastschüler/innen nähergebracht wurde. Es war ein sehr schöner Tag mit tollen Eindrücken. Abends waren wir Schüler/innen zum Abschluss in einem Restaurant. Am Samstag schließlich verabschiedeten wir uns unter Tränen am Busbahnhof und waren sehr traurig, dass die Zeit so schnell vergangen war. Wir freuen uns schon sehr darauf, unsere spanischen und estnischen Freunde 2024 in Kiel begrüßen zu dürfen. Vor allem unsere spanischen Gastgeber haben wir sehr in unser Herz geschlossen!

Insgesamt hat der Erasmus+ Workshop in Granada sehr viel Freude gemacht. Wir sind alle sehr dankbar, dabei gewesen zu sein, und danken vor allem auch unseren spanischen Gastfamilien, die uns sehr liebevoll und fürsorglich aufgenommen haben. Wir haben uns alle sehr wohlgefühlt und konnten einen Eindruck vom Alltagsleben einer Familie im Süden Spaniens gewinnen. Vielen Dank an alle, die an dem Projekt beteiligt sind und an diejenigen, die uns das alles ermöglicht haben. Auch danken wir den Lehrerrinnen und Lehrern vor Ort, die den Workshop organisiert und uns geholfen haben, neue Erfahrungen zu sammeln und viel zu lernen.