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Ricarda-Huch-Schule Kiel





Bilingualer Unterricht

Die Ricarda-Huch-Schule war in den 1990er Jahren eine der ersten Schulen, die in Schleswig-Holstein den bilingualen Unterricht einführten. Unterrichtskonzepte und Materialien wurden erstellt und werden bis heute ständig weiterentwickelt. Diese langjährige Kompetenz nutzen wir, um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, den ständig steigenden Anforderungen an Fremdsprachenkenntnissen und Kommunikationsfähigkeit in Beruf und Studium zu entsprechen.

Was ist bilingualer Unterricht?

Bilingualer Unterricht in einem Sachfach bedeutet, dass eine Fremdsprache Unterrichtssprache ist. An der Ricarda-Huch-Schule bieten wir bilingualen Unterricht in englischer Sprache in den Fächern Geschichte und Geographie an. Im Mittelpunkt steht das Fach und nicht der Spracherwerb. Sprachliche Fehler werden folglich behutsam korrigiert, sie haben keinen Einfluss auf die Fachnote. Selbstverständlich kann, wenn der Inhalt es erforderlich macht, auf die Muttersprache Deutsch zurückgegriffen werden. Die Frage: May I say it in German? gehört dazu, es ist jedoch zu beobachten, dass sie im Verlauf der Unterrichtszeit seltener gestellt wird, denn die wachsende Sprachkompetenz macht sie zunehmend überflüssig.

Die Unterrichts- und Arbeitsmaterialien sind bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls in englischer Sprache verfasst; die Schlüsselbegriffe eines Themas werden selbstverständlich auch auf Deutsch eingeführt. Aufgrund des inhaltlichen Schwerpunktes gelten dieselben Fachanforderungen wie in den Sachfächern. Zusätzlicher Unterricht im Verlauf der Sekundarstufe I verhindert, dass es zu inhaltlichen Defiziten kommt.

Chancen

Der zusätzliche englischsprachige Unterricht führt nicht nur zu einem erhöhten fremdsprachlichen Input, indem der Wortschatz erweitert wird und sprachliche Strukturen häufiger zur Anwendung kommen. Er erleichtert zudem das Überwinden von Sprachbarrieren und macht den Gebrauch des Englischen immer selbstverständlicher, weil nicht der Spracherwerb im Vordergrund steht, sondern die Sache. Diese andere Fokussierung wirkt motivierend, denn sie ist letztlich authentischer als der Spracherwerb im Rahmen der Lehrbucharbeit. Durch die Arbeit mit originalen fremdsprachlichen Texten werden interkulturelles Lernen gefördert und Perspektiven erweitert. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen somit interkulturelle Perspektiven, von denen auch das Sachfach profitiert. Die hohe Intensität des Gebrauchs der englischen Sprache ist zudem eine gute Grundlage für das Besuchen des sprachlichen Profils in der Oberstufe.

Umsetzung

In der Klassenstufe 6 erhalten alle Schülerinnen und Schüler zusätzlich eine Stunde Englisch pro Woche, in der auch Inhalte aus den beiden Fächern Geographie und Geschichte in englischer Sprache unterrichtet werden. Damit soll den Schülerinnen und Schülern die Verwendung der Sprache in anderen Zusammenhängen nahegebracht, ihre Sprachkompetenz erweitert und Grundlage für die Entscheidung für oder gegen die Teilnahme am bilingualen Unterricht gelegt werden.

Gegen Ende der Klassenstufe 6 erfolgt die Entscheidung, ob Ihr Kind am bilingualen Unterricht teilnehmen möchte oder nicht. Die Teilnahme ist absolut freiwillig, den Schülerinnen und Schülern erwächst kein Nachteil aus einer Entscheidung gegen den bilingualen Unterricht

Ist die Entscheidung für die Teilnahme gefallen, beginnt ab der 7. Klassenstufe der englischsprachige Unterricht in den Sachfächern Geographie und Geschichte. Die zusätzlichen Unterrichtsstunden werden jahrgangsweise auf die beiden Sachfächer verteilt. Die Kontingentstundentafel weist die Verteilung auf. Im Fach Geschichte wird der bilinguale Unterricht in der 9. und 10. Klasse in Modulen unterrichtet, wenn die Unterrichtsinhalte dies nahe legen.

Anforderungen und Bewertung

Wie auch im deutschen Geschichts- und Geographieunterricht sind die Unterrichtsbeiträge das entscheidende Kriterium für die Festlegung der Zeugnisnote. Auch im Bili-Zweig werden Tests geschrieben, und hin und wieder erfolgt auch eine schriftliche Vokabelwiederholung. Zusätzlich können Präsen-tationen oder der Hefter eine Bewertungsgrundlage bieten. Die Teilnahme am Bili-Unterricht wird in jedem Zeugnis in der Form einer Bemerkung nachgewiesen.

Der bilinguale Unterricht ist ein Angebot an leistungsbereite, interessierte und leistungfähige Kinder, die ein großes Maß an Engagement und Kommunikationsfreude mitbringen. Er bedeutet ein Mehr an Unterrichts- und häuslicher Vorbereitungszeit (Vokabeln lernen, Texte erschließen), und so sollte die Teilnahme am bilingualen Unterricht wohlüberlegt sein. Die Englisch-, Geschichts- und Geographielehrkräfte unterstützen Sie und Euch gern bei der Entscheidung.

Ansprechpartner

Thomas Söhrnsen